Woher kommt Ginseng?
Echter Ginseng (Panax ginseng) stammt ursprünglich aus Asien, unter anderem aus Korea, weswegen er auch als koreanischer Ginseng bekannt ist. Von alters her wird Ginseng, auch Menschenwurzel oder Lebenswurzel genannt, zur Behandlung von Erschöpfungszuständen angewendet.
Vor allem in der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) ist Ginseng eine beliebte Arznei. Auch in Europa ist Ginseng als Heilmittel angekommen und kommt immer häufiger zur Anwendung. Es gibt jedoch auch amerikanischen und sibirischen Ginseng.
Abhängig von der Zubereitungsweise der Wurzel als Arznei wird zwischen weißem und rotem Ginseng unterschieden. Weißer Ginseng wird an der Sonne getrocknet und roter Ginseng wird mit heißem Wasserdampf behandelt und anschließend getrocknet.
Welche Wirkung hat Ginseng?
Die wirksamen Stoffe, die in der Ginsengwurzel vorkommen, heißen Ginsenoside. Diverse Studien weisen auf deren Wirksamkeit hin. Außerdem sind ätherische Öle, Phytosterole, Peptidoglykane und weitere Inhaltstoffe in der Ginsengwurzel enthalten, die unter anderem gegen Entzündungen und freie Radikale wirken sollen.
Die Inhaltsstoffe wirken unter anderem stimulierend auf das Gehirn und aktivieren dort die Produktion von Hormonen wie Dopamin, Noradrenalin, Serotonin und cyclischem Adenosinmonophosphat (cAMP).
Bei welchen Beschwerden wird Ginseng verwendet?
Ginseng hat eine belebende Wirkung. Die Ginsengwurzel wird daher auch als stärkendes Mittel in Form von Tabletten, Lösungen und Pulver angeboten. Außerdem wird es gegen allgemeines Schwächegefühl, bei nachlassender Leistungsfähigkeit, zur Kräftigung, gegen Müdigkeit, Stress und in der Genesungszeit nach einer Krankheit eingesetzt. Die enthaltenen Wirkstoffe stärken die Abwehrkräfte und das Immunsystem.
In der TCM verwendet man Ginseng gegen weitere Beschwerden. Vor allem nach Erkrankungen der Atemwege wirkt Ginseng kräftigend und unterstützt die Genesung. Auf allerlei altersbedingte Beschwerden und auch Diabetes mellitus soll Ginseng ebenfalls einen guten Einfluss nehmen, letzteres ist allerdings nicht zweifelsfrei belegt. Zusätzlich kommt Ginseng in der TCM gegen sexuelle Unlust, Stimmungsschwankungen und Depressionen während der Wechseljahre zum Einsatz.
In folgenden Fällen wird auf die positive Wirkung von Ginseng gesetzt: Stressbewältigung Vitalität stärken Erhöhung der Konzentration gegen Leistungsabfall Gedächtnisleistung verbessern Alterungsprozess verlangsamen Rekonvaleszenz Immunsystem stärken
Wie erkenne ich Nebenwirkungen von Ginseng?
Im Allgemeinen heißt es, dass gerade naturbelassene Heilmittel wenig Nebenwirkungen verursachen und besser verträglich sind als pharmazeutische Medikamente. Doch das schließt mögliche Nebenwirkungen nicht ganz aus und jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Arzneien.
In seltenen Fällen können mögliche Nebenwirkungen durch die Ginsengwurzel auftreten:
Magenbeschwerden
Übelkeit
leichter Durchfall
Abgesehen davon können auch Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten auftreten, daher ist es wichtig vor der Einnahme von Ginseng mit dem behandelnden Arzt zu besprechen, ob es überhaupt sinnvoll ist.
Laut TCM sollten während der Einnahme von Ginseng keine koffeinhaltigen Getränke konsumiert werden. Andere Quellen empfehlen lediglich einen zeitlichen Abstand von circa 30 bis 60 Minuten.
Ginseng, wertvoller als Gold
Ginseng ist eines der populärsten Heilmittel aus der traditionellen chinesischen Medizin, die auch in Europa schon früh sehr beliebt und wertvoll war. So soll Ginseng eine Zeit lang nur dem chinesischen Kaiser zugestanden haben. Die Wurzeln wurden mit Gold aufgewogen und gelten noch heute zu den wertvollsten Pflanzen überhaupt.
Daher ist es nicht verwunderlich, dass auch heute noch eine Kur mit Ginseng-Präparaten recht kostspielig ist.
Wird Ginseng nicht als Arznei (Ginseng Radix), sondern als Nahrungsergänzungsmittel angeboten, ist der Wirkstoff meist unterdosiert und damit preisgünstiger.
In jedem Fall sollte vor der Anwendung ein Experte zu Rate gezogen werden und mit Arzt und Apotheker über Art und Dauer der Dosierung von Ginseng gesprochen werden.
Neben Ginseng gibt es eine weitere asiatische Wurzel mit gesundheitsfördernder Wirkung, die inzwischen gar nicht mehr aus unseren Küchen und Hausapotheken wegzudenken ist: Ingwer.
Im Video findest du leckere Ingwer-Rezepte zum Nachmachen.
Quellen:
H. Schilcher, S. Kammerer, T. Wegener: Leitfaden Phytotherapie 3. Auflage, München, Urban & Fischer Verlag, 2009;
Medizin- und Heilmittelverzeichnis der Weltgesundheitsorganisation (WHO)
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